Sabina Fenner, Athletin des Monats August 2022
Sabina Fenner, Athletin des Monats August 2022
Wir stellen regelmässig eine MY sport Athletin vor.
Im August gibt Sabina Fenner Einblick in ihre Sportkarriere.
In welchen Sportarten bist du unterwegs?
In den klassischen Triathlon-Disziplinen Swim-Bike-Run; daneben praktiziere ich seit über 20 Jahren Yoga, mache Krafttraining und im Winter bin ich natürlich auch auf den Langlaufskiern unterwegs.
Seit wann betreibst du diese Sportarten, welches war dein Einstiegssport?
Bis gut über 40 betrieb ich überhaupt keinen Sport, so frei nach dem Motto: Sport ist Mord! Dann wurde ein guter Kollege von mir durch eine Krankheit invalid und 100% arbeitslos. Ich half ihm mit dem ganzen administrativen Kram der IV und bot ihm an, ein Mal pro Woche mit ihm ins nahegelegene Hallenbad zu gehen, wo es eine Wellness-Anlage integriert hat, sodass er seine Therapie-Übungen schwerelos im Wasser machen konnte. Gesagt, getan… Doch nach 3 Monaten wurde es mir im Wellness-Bereich definitiv zu langweilig, aber irgendwie kam ich aus dieser Nummer nicht mehr heraus!
Wie waren deine ersten Schwimmversuche?
Wo ich zu Beginn noch mit grösster Verachtung am Schwimmbecken vorbei spaziert war, wagte ich dann also doch mal einen Fuss reinzuhalten, aber 28 Grad waren verglichen mit dem Wellness-Becken viel zu kalt. Trotz allem versuchte ich dann einmal im ‹Old-Lady-Style› mit Kopf über Wasser zwei Längen Brustschwumm. Atemlos kam ich nach unendlich langen 50 Metern wieder am Ausgangspunkt an.Vielleicht doch nichts für mich, aber irgendwie faszinierte es mich doch, wie die geübten Schwimmer dort locker ihre Bahnen zogen. Um die eisigen Temperaturen im Hallenbad zu überleben, kaufte ich mir einen Shorty. Sehr wahrscheinlich war ich die einzige Person auf der ganzen Welt, die in einem Hallenbad mit Shorty schwamm, aber das war mir egal. Jeden Dienstag stand der Badbesuch weiterhin auf dem Programm und jedes Mal kamen ein paar Schwimm-Meter dazu. Irgendwann schaute ich dann auch mal nach links und rechts, wie die das mit dem Kraulschwimmen machten und versuchte mich dann ebenfalls. Zuerst nur zwei, drei Züge mit viel Wasserschlucken, aber irgendwie klappte dann auch mal eine Länge. Nach Wochen und Monaten sagte mir dann jemand, dass ich wie eine Nähmaschine schwimmen würde und ich müsste mehr gleiten. Daran arbeite ich heute noch!
Wie war dein erster Triathlon?
Nach 3 Jahren Schwimmtraining im Hallenbad wagte ich mich an die erste Seeüberquerung. Die 1,5km über den Sempachersee schienen mir machbar und 2 Stunden nach dem Event war ich dann auch wieder aufgetaut. Mit 46 begann ich an einem Dezemberabend (in der Dunkelheit, damit mich ja niemand erkannte) meine ersten Laufversuche. Ich schaffte 500 Meter und hatte ein riesiges Glücksgefühl. Auch da blieb ich einfach hartnäckig dran und hängte Meter um Meter an. Im März des folgenden Jahres besuchte ich einen Workshop bei Markus Ryffel: Jogging für Einsteigerinnen! Dort begegnete ich einem jungen Paar, die in der Vorbereitung für den Uster-Triathlon waren. Das faszinierte mich dermassen, dass ich mich ebenfalls entschloss, mich dort für meinen 1. Triathlon anzumelden. Wohlverstanden noch ohne jegliche Velo-Meter!
Das Paar bot mir an die Velofahrstrecke um den See zu zeigen. Am vereinbarten Termin fuhr ich also mit meinem Auto an den Greifensee. Oh Schreck, da standen sie in Vollmontur für eine profimässige Umrundung des See’s. Rassige Rennvelos, aerodynamische Dresses, Klickpedalen, Bidonhalter, Helm und spiegelnde Sonnenbrillen. Etwas verhalten packte ich dann mein Damenvelo aus dem Kofferraum, aber wir hatten gut lachen während der ganzen Tour und immerhin hatte ich vorgängig noch mein Einkaufs-Körbli abmontiert.
14 Tage vor meinem ersten Short-Triathlon in Uster im 2010 wurde mir dann doch noch Angst und Bange. So besorgte ich mir im Dorfladen ein günstiges Vorjahres Rennvelo. Nach der ersten Testfahrt endete ich bereits in einem Thujahag, weil ich natürlich nicht rechtzeitig aus den Klickpedalen kam.
Der 1. Wettkampf verlief dann im grossen und ganzen gut, einfach dass ich nach der Ziellinie meinen Mund immer noch vollgestopft mit Banane hatte, weil mir jemand empfahl diese in T1 reinzustopfen, um auf der Velostrecke gut durchzukommen. Natürlich hatte ich das in T1 vergessen und holte es in T2 nach, was sich im Nachhinein als nicht ganz so clever herausstellte.
Wie ging es weiter mit deiner Karriere?
In der Folge absolvierte ich weitere Short-Triathlons. Unter anderem auch in Zürich, wo sich im Goody-Bag Werbematerial von MY sport befand. Ich meldete mich für einen Triathlon-Tag an und so bin ich seit 2011 immer wieder mit MY sport unterwegs. Erstes Trainingslager mit MY sport auf Mallorca im 2014, danach folgten Trainingspläne, Wettkampf-Vorbereitungstage, Bike-Fitting, Vorträge, Leistungsdiagnostiken. Im Jahr 2014 schaffte ich erstmals eine olympische Distanz, 2015 meinen ersten 70.3 auf Mallorca und im 2016 Ironman Zürich.
Mit meinem Sieg am 70.3 Mallorca im 2018 erfüllte ich mir einen unvorhergesehen Traum und konnte an der 70.3 Worldchampionship in Südafrika mitmachen. Irgendwie hatte ich auch dort einen Glanztag erwischt und finishte als 12. in der AK. Ein fantastischer Wettkampf und eine Erinnerung für die Ewigkeit.
Betreibst du alle Sportarten als Wettkampf?
Nein, nur Triathlon-Wettkämpfe und hie und da eine Seeüberquerung.
Was sind deine Sport-Ziele, was möchtest du erreichen?
Was fasziniert dich am Triathlon?
Am Triathlon fasziniert mich, dass mehr als 3 Sportarten ineinander laufen und man deshalb die Trainings ganz unterschiedlich gestalten kann. Hat man irgendwann einmal eine Verletzung, so hat man immer Ausweichmöglichkeiten und kann mit mehr oder weniger Kreativität trotzdem weiter trainieren.
Wie strukturierst du deinen Tag mit Arbeit und Sport?
Wieso bist du im MY sport Trophy Bike Team?
Mittlerweile fährt Sabina Fenner auf den Abfahrten allen um die Ohren und die Frage ist somit, wer lässt wen stehen ;)! (Anm. MY sport)
Wo befindet sich deine Lieblings Trainingsstrecke?
Wie verbringst Du Deine Zeit, wenn du keine Wettkämpfe vorbereitest, hat sich dein Sport- und Trainingsverhalten über die Jahre verändert?
Hast Du eine Bucket-List?
JA! Mit dem ‹Escape from Alcatraz› – Triathlon konnte ich im letzten Juni wieder einen Punkt abhaken. Bei zwei weiteren Anlässen kann ich bis Ende Jahr ebenfalls noch ein Häkchen zu setzen. Und selbstverständlich – wie gewohnt – verrate ich im Vorfeld nichts! Nur so viel: ‹Dabei sein zu dürfen, ist alles!›
Wir sind gespannt wo Sabina als nächstes am Start ist und drücken ihr die Daumen für einen vollen Erfolg!
Und zum Schluss noch dies…
Sabina Fenner trainiert auch heute noch die meisten Schwimmeinheiten im Hallenbad und dies sogar OHNE SHORTY!