PdG, Patrouille des Glaciers
Die PdG (Patrouille des Glaciers), Zermatt-Verbier, 4200 Höhenmeter über 63km, ist das grösste Skimo Rennen. Marc Schnyder, Matthias Wunderlin und Ivo Kistler waren als Team ‹Old Friends, this Time on Skis› gemeldet.
Nach der wetterbedingten Verschiebung um einen Tag, ging es in der Nacht von Samstag auf Sonntag endlich los. Hier der spannende Bericht von Ivo Kistler:
Startschuss ins gross Abenteuer
Der Startschuss erfolgte um 01:00. Angefeuert von vielen Zuschauern laufen wir im Feld durch Zermatt und dann auf dem Wanderweg Richtung Zmutt. Nach dem Schuhwechsel ging es in den Skischuhen immer noch zu Fuss weiter, in technisch schwierigem Gelände, bis wir endlich die Skis anschnallen konnten.
Beim ersten Kontrollposten Schönbiel mussten wir uns anseilen. So weit so gut. Bis jetzt keine Probleme, gut verpflegt, 7.3 Rang. Ab jetzt bewegten wir uns im hochalpinen Gelände mit dem Ziel Tête Blanche auf 3600m. Die Kälte beim klaren Himmel um 0400 begann sich bemerkbar zu machen. Nach der Portage bei Stockji mussten wir eine erste Pause einlegen und eine Jacke anziehen. Wir konnten weiter einen gute Pace laufen und bis zur Tête Blanche 16 Ränge gewinnen. Das Abfellen und verstauen der Felle im Anzug war mit den kalten Händen schwierig, gut wenn einem die Teamkollegen helfen können.
Die folgende Abfahrt war bei frischem Schnee richtig toll. Im Aufstieg zum Col de Bertol wurden wir von den nachmaligen Siegern dem Swiss Team 1 in rasantem Tempo überholt. Die Abfahrt bis Arolla erwies sich dann als ein Pièce de Resistance. Auf Grund der dürftigen Schneelage war die Abfahrt gespickt mit Steinen und Felsen, welche eine vorsichtige Linienwahl erforderten, und wir mussten gut 4 km bis Arolla laufen. Das ging an die Substanz.
Arolla nach Verbier
In Arolla konnten wir uns Verpflegen (Merci Laurin) und die schweren Lampen abgeben. Im zu Beginn steilen Aufstieg auf der Piste liefen wir einen guten Rhythmus und machten 12 Plätze gut. Ich hatte meine beiden Kollegen im Schlepptau und musste zu Beginn der Portage dem Effort Tribut zollen. Ich bin aufgrund einer Konzentrationsschwäche gestolpert und den Hang runter gerutscht. Dabei ist mir das Aufhänge System für die Skis kaputt gegangen. Wir fanden zum Glück schnell eine Lösung, welche gut bis in Ziel funktionierte. Der Abstieg vom Col de Riedmatten war sehr technisch. Überholen war nicht möglich, wir mussten uns gedulden.
Die Passage entlang dem Lac de Dix war sehr anspruchsvoll. Die Anstrengungen vom Tag (Renndauer hier 7h20) machten sich bemerkbar. Ich musste bewusst anhalten um mich zu Verpflegen um genügend Energiereserven für das Finale zu haben. Der Aufstieg von La Barme auf die Rosa Blanche ist wohl das Highlight der PDG. Am Ende der ewigen Portage waren Hunderte von Zuschauern und feuern alle Athleten an. Wir konnten uns mit Cola verpflegen (Merci Chrigu). Im Aufstieg haben wir 5 weitere 5 Ränge gut gemacht, und waren im 43 Rank klassiert.
Nach einer letzten kurzen Steigung ging es dann in die finale Abfahrt, die uns wieder alles abforderte. Es gab längere Tragepassage auf dem Höhenweg nach Les Ruinette und ebensolche in der Abfahrt nach Verbier.
Das ewige Ab- und Anschnallen der Skis war nicht lustig und auch eine mentale Herausforderung. Endlich dann waren wir auf dem letzten Laufkilometer entlang von sehr vielen Zuschauern die alle Patrouillen anfeuerten.
Klassierung
Wir klassierten uns mit einer Zeit von 10H51 im 46. Rang Overall / 4. Rang in der Kategorie Z2 Zivil 3.
Fazit: ein wirklich cooles Abenteuer das im Oktober begann und mich und meine Team Kollegen über ein halbes Jahr auf vielen schönen Trainingstouren begleitete. Das Rennen in der einzigartigen Landschaft im Team ist ein wirklich tolles Erlebnis, an das ich mich sehr gerne noch lange erinnern werde.
Herzliche Gratulation an die drei Athleten für diese unglaubliche Leistung an der PdG, Patrouille des Glaciers und super Rang.