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Radfahren bei Regen

Adi Vogel

Radfahren bei Regen: Mit der richtigen Kleidung gut gerüstet

Radfahren bei Regen kann eine besondere Herausforderung darstellen, besonders wenn Dauerregen angesagt ist und die Tour oder das Rennen etwas länger dauert. Es gibt nichts Unangenehmeres, als nach einer Stunde taube Hände und Füsse vor Kälte zu haben. Mit der richtigen Kleidung und ein paar praktischen Tipps kannst du jedoch auch eine Regenfahrt erfolgreich und komfortabel bewältigen.

Herausforderung Spritzwasser

Spritzwasser von der Strasse ist oft problematischer als der von oben fallende Regen. Das kalte Wasser vom Boden kann schnell durchdringend sein und dich komplett durchnässen. Das Wasser wird durch die Räder nach oben katapultiert und beschleunigt das Herunterkühlen deines Körpers extrem. Ein Schutzblech am Fahrrad, sowohl vorne als auch hinten, ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, sich vor dem hochspritzenden Wasser zu schützen. Doch ein Schutzblech ist oft keine Option für Radfahren bei Regen!

Das Zwiebelprinzip Radfahren bei Regen

Das Schichtsystem, auch bekannt als Zwiebelprinzip, ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Regenfahrt. Mehrere Schichten übereinander zu tragen, hilft dir, dich den wechselnden Bedingungen anzupassen.

Oberkörper

  • Basisschicht: Ein atmungsaktives Unterhemd und darüber das entsprechende Radtrikot oder Race-Dress.
  • Zweite Schicht: Ein dünnes oder dickes Langarmtrikot, wichtig ist, dass es atmungsaktiv ist. Diese Schicht kann sogar aus mehreren verschiedenen Trikots bestehen.
  • Äußere Schicht: Eine atmungsaktive Regenjacke schützt vor Wind und Regen bei sehr starkem Regen und Dauerregen. Aber Achtung: Wenn es zwischendurch trocken ist, kann die Regenjacke zu starkem Schwitzen führen, was dazu führt, dass der Schweiss unter der Regenjacke durch den Fahrtwind abkühlt und du schnell zu frieren beginnst. Achte darauf, dass die Regenjacke gut anliegt, nicht flattert und sich nicht im Wind aufbläst. Oft machen Athleten den Fehler, eine Windjacke als Regenjacke zu verwenden, was keinen Sinn macht, da sie nur nass wird und keinen Schutz gegen Regen bietet.

Beine

Die Beine werden oft zu wenig beachtet. Viele fahren in kurzen Hosen, während sie oben eine dicke Regenjacke tragen, was nicht unbedingt sinnvoll ist. Achte darauf, dass die Beine entsprechend geschützt sind. Ist es sehr kalt und es regnet dauerhaft während der ganzen Fahrt, kann man sogar eine Thermohose mit Unterwäsche kombinieren. Bei nicht dauerhaftem Regen können normale Beinlinge schon sehr gut isolieren. Ein guter Trick ist auch, eine kurze Regenhose zu nutzen, die bis zu den Knien reicht. Diese hat den Vorteil, dass sie das Gesäß und die Oberschenkel vor Spritzwasser schützt und gut isoliert, während die Wärme unten raus kann.

Kopf

Über den Kopf geht viel Wärme verloren, daher ist es wichtig, ihn zu schützen. Entscheide, ob ein Stirnband genügt oder ob eine Thermohaube für die Regenfahrt sinnvoll ist.

Hände

Kalte Finger zu haben, ist sehr unangenehm und kann in extremen Fällen dazu führen, dass du die Bremsen nicht mehr betätigen kannst oder nach der Runde deine Hände nicht mehr selbst öffnen kannst. Achte darauf, die richtigen Handschuhe zu tragen, die dich über die ganze Distanz warm halten.

Füsse

Deine Füsse sind besonders durch Spritzwasser vom Vorderrad gefährdet und können stark abkühlen. Neoprensocken und wasserdichte Schuhüberzüge sind hier die beste Wahl, um deine Füsse trocken und warm zu halten. Wenn es dann doch wärmer wird, ist es meist kein Problem, die Fahrt mit den Überzügen zu beenden.

Flexibilität und Planung für Radfahren bei Regen

Es ist wichtig, sich flexibel auf die Wetterbedingungen einstellen zu können. Plane voraus, was du mit deinen Kleidern machst, wenn das Wetter umschlägt. Kannst du überschüssige Kleidung sicher verstauen? Ist es möglich, sich unterwegs umzuziehen? Beachte auch, dass du die richtige Kleidung mitnimmst, wenn du ins Ausland zu einem Wettkampf fährst. Überlege dir, was du in die Wechselzone packst und was du nach dem Rennen brauchst, um optimal weiterfahren oder laufen zu können. Mit einem sauberen Plan und genauen Überlegungen kannst du viele Fehler vermeiden und mehr Spass beim Radfahren bei Regen haben.

Fazit

Mit der richtigen Kleidung und Vorbereitung kann auch eine Radfahren bei Regen zum Genuss werden. Bleib warm, halte deine Ausrüstung im Griff und geniesse die Herausforderung des Radfahrens bei Regen. Bereite dich gut vor, dann steht einer erfolgreichen und angenehmen Regenfahrt nichts im Wege.