Die vierte Disziplin
Der Wechsel im Triathlon wird immer wieder stark vernachlässigt und selten geübt. Zu Unrecht, denn mit etwas System und minimalem Trainingsaufwand lassen sich wertvolle Sekunden oder gar Minuten sparen. Die wichtigsten Punkte:
Vor dem Wettkampf
In der Wettkampf-Ausschreibung nachlesen, wie die Wechselzone eingerichtet ist. Gerade bei grösseren Veranstaltungen wird vermehrt auf das «Sack-System» zurückgegriffen. Das heisst, alle benötigten Utensilien werden vor dem Rennen vom Athleten in zwei Säcke gepackt. Ein Sack fürs Radfahren, ein Sack fürs Laufen. Das Umziehen/Wechseln erfolgt nicht mehr bei den Radständern, sondern in einem Wechselzelt. Beim Rad selbst dürfen meist nur noch der Helm (und allenfalls die eingeklickten Radschuhe) deponiert werden.
Im Training
Studieren Sie einen genauen Ablauf ein mit einer immer gleichen Reihenfolge. Zum Beispiel (beim Wechsel vom Schwimmen aufs Rad): Neopren runter, Helm auf, Brille an, Startnummernband überstreifen, Schuhe, Verpflegung ins Trikot, und los gehts … Diesen Ablauf kann man natürlich individuell beliebig ändern. Wichtig ist, es immer gleichzumachen, sodass jeder Handgriff perfekt sitzt. Üben Sie das Wechseln möglichst wettkampfgetreu und auch unter Zeitmangel.
Im Wettkampf
Prägen Sie sich die Wechselzone und Ihren Platz genau ein. Das heisst: Wechselzone vor dem Start zu Fuss abgehen. Ein- und Ausgänge aus der Wech selzone anschauen und die markanten Punkte merken, wo der Platz fürs Velo ist (z. B. Reihen abzählen, einen Baum als Anhaltspunkt nehmen usw.). • Vor dem Wettkampf genügend Zeit einplanen, den eigenen Platz einzurichten. Alles so hinlegen, dass es der Reihe nach angezogen werden kann und kein Utensil vergessen geht.
Bei warmem Wetter sämtliche Bekleidung, die man zum Radfahren braucht, bereits zum Schwimmen unter den Neopren anziehen. Nach dem Schwimmen, bei nasser Haut, ist ein Kleiderwechsel sehr mühsam und kostet viel Zeit.
Bereits den richtigen Gang zum Abfahren einlegen (nicht zu gross).
Es ist am besten, die Radschuhe bereits in den Pedalen eingeklickt zu haben und erst während des Fahrens reinzusteigen – das ist aber unbedingt vorher zu üben. Tipp: Damit die eingeklickten Schuhe beim Schieben aus der Wechselzone nicht am Boden streifen, können diese mit einem dünnen Gummi oder Faden (der dann bei der ersten Tretbewegung reisst) waagrecht am Velorahmen befestigt werden.
Beim Wechsel aufs Rad gibt es unmittelbar nach der Wechselzone meistens etwas Unruhe, weil viele Athleten miteinander aus der Zone kommen und aufs Velo aufsteigen wollen. Laufen Sie noch gut zehn Meter weiter nach vorne, um in Ruhe aufs Velo aufsteigen zu können.
Besorgen Sie sich für die Laufschuhe Schnellverschlüsse. Dies kann ein ganz einfacher Gummi sein, den Sie als Schuhbändel benutzen. Von verschiedenen Herstellern gibt es auch zahlreiche fixfertige und ausgeklügelte Systeme.